18. März 2017

Review: Wormwood: Gentleman Corpse von Ben Templesmith



Ein Wurm aus einer anderen Dimension, ein alkoholsüchtiger Roboter und ein erzengelgleicher Bodyguard haben nur ein Ziel: die Welt vor Dämonen beschützen. Willkommen bei Wormwood: Gentleman Corpse.


Autor und Zeichner Ben Templesmith (30 Days of Night, Silent Hill, Dead Space) lässt mit dieser Mini-Serie eine von Gewalt, Drogen und Sex geprägte Welt entstehen, die von unterschiedlichsten Wesen aus diversen Dimensionen und Realitäten bevölkert ist. Im Zentrum steht Wormwood, ein interdimendsionaler Wurm, der im Kopf von Leichen haust und diese - wie auch immer - kontrolliert und fernsteuert. Ihm zur Seite stehen Mr. Pendulum, ein übelgelaunter Roboter, der die Welt nicht zuletzt deswegen hasst, weil sein Erbauer ihm die Geschlechtsteile verwährt hat, sowie der weibliche Bodyguard Phoebe. Gemeinsam beschützen sie die Welt vor den Reitern der Apokalypse, Aliens und allerlei Dämonen - sofern sie nicht damit beschäftigt sind, die Zeit in Strip Clubs und anderen Etablissements totzuschlagen.

Oder, um die Story mit den Worten von IDW, dem Verlag hinter Wormwood: Gentleman Corpse, zu beschreiben:
Wormwood is an intergalactic, inter-dimensional, immortal, happy-go-lucky larval worm-thing with a liking for fine stout, strippers, and most of the other vices planet Earth has on offer. Oh yeah, and he wears corpses like suits. Follow along as Wormwood, his robotic drinking companion Mr. Pendulum, and his new hire Phoebe take on demonic beings nesting in humans, nasty leprechauns, and the revenge of the Brotherhood of the Calamari.
Dass Templesmith die Story selbst nicht allzu ernst nimmt, dürfte ziemlich schnell klar sein. Zwar ist die Welt insgesamt sehr düster und brutal, der Blickwinkel aber immer ein zynischer. Die Geschichte würde ich daher als eine mit Horror- und Thriller-Elementen gespickte Dark-Comedy beschreiben, die hier und da auch die Popkultur aufs Korn nimmt.

Artdesign und Lettering

Ben Templesmiths Zeichenstil ist mal detailreich, mal skizzenhaft, aber immer dreckig und rauh. Beim Coloring beschränkt er sich häufig auf große, einfarbige Flächen, so dass die Figuren teils darin zu versinken drohen. Der Hintergrund wird hier weniger für eine Orientierung im Raum, sondern als Stimmungsbild genutzt. Interessant ist auch, dass Templesmith sich nicht für eine Hauptfarbe pro Panel, sondern pro Seite entscheidet, was den Eindruck eines Stimmungsbildes nur verstärkt. Bei den Sprechblasen und dem Lettering hingegen bin ich etwas zwiegespalten, denn Templesmith passt auch diese teils den Charakteren an. Wormwood etwa bekommt eine rote Schriftart auf schwarzem Hintergrund, und auch die Antagonisten haben ein eigenes Farbset. Das sieht interessant aus und ergibt ein optisches Gesamtbild, erschwert teils aber das Lesen.

Wormwood: Gentleman Corpse: Die Eckdaten

Wormwood: Gentleman Corpse gibt es als Einzelhefte (0-13), in drei Volumes (Hard- und Softcover) zusammengefasst und als Taschenbuch-Gesamtausgabe Wormwood: Gentleman Corpse Omnibus mit rund 390 Seiten. Neben den gedruckten Versionen sind auch E-Books (u.a. Kindle und Comixology) erhältlich.



Titel: Wormwood: Gentleman Corpse Omnibus
Verlag: IDW Publishing
Preis: ab ca. 7,50 Euro

Sprache: Englisch
Seiten: 394


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Bilder: Wormwood: Gentleman Corpse, Ben Templesmith | IDW Publishing
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